Sonntag, 21. Februar 2010

Finally Down Under

Es ist geschafft! Nun sind wir (fast) am anderen, zur Zeit sonnigen und warmen Ende der Welt angekommen. Schon einen Tag duerfen wir das bunte Leben in Sydney geniessen, und das ist tatsaechlich woertlich zu nehmen. Denn dieses Wochenende ist "Madi Gras", die australische Ausgabe des zumindest den Koelnern wohl bekannten "Christopher Street Day". Heute Abend erwartet uns die beruehmte Parade, und wir sind schon gespannt, ob es genauso bunt und heiss sein wird wie es im Sommer bei uns zu Hause zugeht... Wir erwarten es zumindest! ;-)

So viel sei zum Hier und Jetzt vorab bemerkt, allerdings schulden wir der geneigten Leserschaft noch einige Nachtraege seit unseres letzten vernuenftigen Internetzugangs in Dubai. Daher jetzt eine chronologische Nachlese einer Essenz unseres dichten Erlebnisstrausses der letzten Tage:


I. Dubai - der letzte volle Tag
Wie im letzten Post antgekuendigt, erwartete uns Grosses. Die Erwartung wurde bestaetigt. Auf uns wartete naemlich ein stattliches Allradfahrzeug, um uns in die menschenleere Oednis der arabischen Wueste zu befoerdern. Weniger als eine Stunde ausserhalb der surrealen Protzwelt des zu Recht nun unter Problemen leidenden Dubai sahen wir uns eines in tausend Rottoenen schimmernden sandigen Nichts ausgesetzt. So kann es zumindest aussehen, wenn man sich nicht umdreht und die anderen Touristen auf Wuestensafari im Blickfeld hat - es waren wirklich einige. Dennoch war das Erlebnis atemberaubend, sei es die Action auf einem Quad durch den Sand zu duesen oder aber die atemberaubende Weite und Ruhe des Duenenmeeres in der untergehenden Sonne. Ein toller Abschluss des ersten Zieles unserer Weltreise!

II. Singapur
Am naechsten Tag flogen wir nach einem Strandausflug an der arabischen Kueste weiter ins tropische Singapur. Ueber 30 Grad und an die 100 Prozent Luftfeuchtigkeit konnten uns nicht abschrecken, diese faszinierende Metropole zu geniessen. Es sei vorweg genommen, dass Singapur so viel an Moderne, Multikulturalitaet und zugleich Natur zu bieten hat, dass unser kurzer Aufenthalt gaenzlich unangemessen war, um einen Grossteil der Faszination des wohlgeordneten Stadtstaates richtig zu erfassen. Wir muessen irgendwann wiederkommen und laenger bleiben, und jedem Reiselustigen ist nur zu empfehlen, Singapur nicht nur als Stopover zu betrachten, sondern es mit der Beachtung zu wuerdigen, die es verdient hat. Wir taten es, so gut wir es konnten, und schafften es dennoch nicht zur Genuege. Nostra culpa.
So, nach all der Abbitte nun zu den Fakten. Mit der Metro, deren Verlaesslichkeit und Benuzterfreundlichkeit weltweit ihresgleichen sucht (hier geht ein besonders herzlicher Gruss an die KVB!), fuhren wir durch die Vororte, deren ansehnlicher (!) sozialer Wohnungsbau im Gegensatz zu Chorweiler und Co. hier bestens funktioniert, nach Little India, wo unser Hostel lag. Durchgeschwitzt, aber voller Tatendrang verbrachten wir den ganzen verbleibenden Nachmittag im indischen Mikrokosmos und atmeten das untypische, weil durchaus wuselige Singapur ein. Inder scheinen uns auf der Reise immer wieder zu verfolgen, ohne jemals einen Fuss auf den Subkontinent zu setzen... Wir genossen es, genau wie wir die Hauptbeschaeftigung aller vier in Singapur koexistierenden Ethnien genossen: Essen in allen denkbaren Variation plus den Innovationnen, die ein Melting Pot aus Indern, Chinesen, Malayen und Europaeern hervorbingen kann. Dazu sind die sog. "Hawker Centres" praedistiniert, ueberdachte Akkumulationen von Garkuechen und Strassenimbissen in infrastrukturell und hygienisch vorbildlichen Bedingungen. Selbst in einem Monat hat man nicht genug Zeit, um a) alle Hwaker Centres der Stadt zu besuchen und b) in nur einem Hawker Center alle Gerichte auszuprobieren. So viel zur Vielfalt der Stadt, deren kulinarische Diversitaet als pars pro toto fuer das restliche Leben stehen kann.
Komprimierte Eindruecke der restlichen Stadtteile sammelten wir am naechsten Tag in einer (natuerlich hochtouristischen) "Hop on-hop off"-Tour mit Doppeldeckerbussen durch die Sehenswuerdigkeiten Singapurs. Zwischen Komashopping auf der beruehmten Orachard Road, dem phantasialandaehnlichen Chinatown und dem wunderbar ruhigen und malerischen botanischen Garten (einer Oase der Erholung und - richtig geraten! - Artenvielvalt) konnten wir die Eindruecke kaum verarbeiten, die auf uns einschlugen. Zum Glueck gab es immer mal wieder die leibliche Verarbeitungshilfe in einem Hawker Centre...
Angesichts der viel zu knapp kalkulierten Zeit in Singapur haben wir uns nicht wenig Stress ausgesetzt, aber ein "Must do" fehlte noch: Ein Singapore Sling im beruehmten Raffles Hotel musste unbedingt getrunken werden, obwohl ein solcher Cocktail dort 29,45 Singapur-Dollar (das sind etwa 17 Euro!) kostete. Dafuer gab es ein Ambiente im Kolonialherrenstil im gediegenen Barbereich gratis dazu, ebenso wie Erdnuesse, deren Schalen auf dem Boden der Bar zu verteilen waren. Unser spaeterer knirschender Abgang in die Singapurer Nacht setzte sich im Kolonialherrenstil fort, denn vor der Tuer bot uns ein Rikschafahrer seine Dienste feil, den ich nach ein wenig Verhandlung dazu bringen konnte, uns zu einem Bruchteil des Taxipreises den weiten Weg nach Little India zu fahren. Was fuer ein Erlebnis! Lustig hupend und unermuedlich strampelnd fuhr uns der kleine alte Chinese teils ueber Schleichwege, teils gegen die Fahrtrichtung vierspuriger Hauptstrassen eine halbe Stunde lang nach Hause. Der perfekte Absachluss eines bis kurz davor anstrengenden Tages! Singapur, wir kommen irgendwann wieder! Nicht zuletzt, um eine der beuehmt-beruechtigten Stinkfruechte - Durian genannt - zu probieren, deren Transport in der Metro unter Strafe verboten ist. Leider gelang es uns nicht, ein solches Exemplar ausfindig zu machen.

III. Indonesien: Bintan und Nikoi Island
Am naechsten Morgen mussten wir Singapur leider verlassen, und dies geschah auf dem Seeweg in Richtung Bintan, einer vorgelagerten indonesischen Insel. Von dort fuhr uns ein Taxi mit einem gewagt agierenden Chauffeur auf die andere Seite der Insel, die das Tor fuer unser Erholungsparadies war: Nikoi Island, eine private Ferieninsel mit nur einer sich in das oekologische Gesamtbild einschmiegenden Anlage, weissem Sandstrand und tuerkisfarbenem Wasser. Der Luxustraum, der so gar nicht in unsere Backpackertour passte. Aber das musste fuer die naechsten drei Tage und zwei naechte einfach sein. Und es lohnte sich: Ein eigenes Haus am Strand mit allen Annehmlichkeiten, perfektem Service und zugleich bildschoener Natur sorgten fuer die Erholung, die wir brauchten und uns fuer die weiteren Reiseschritte staerken sollte. Das tat sie noch viel mehr als wir zu traeumen wagten! Nach unserem sonnengesaumten Nichtstun dort waren wir fit fuer Australien. Und damit sind wir wieder im Hier und Jetzt gelandet.

IV. Sydney
Gestern Morgen, nach einem unruhigen Flug im neuen A380 (der unspektakulaerer wirkte als man sich ihn vielleicht ausmalt), landeten wir vollkommen uebermuedet in Sydney. Dies hielt uns allerdings nicht davon ab, die vom Hostel organisierte Staddtour - zu Fuss - mitzumachen. Nach fuenf Stunden Sydney in a nutshell hatten wir Muehe, noch ins Bett zu finden. Es vergingen keine fuenf Sekunden, bis wir eingeschlafen waren... Mit halb aufgeladenem Akku waren wir aber gerade wieder fit fuers Nachtleben, das gestern so aussah, dass wir uns mit Markus (sein Blog: kuhlsen.blogspot.com), der hier gerade arbietet, auf einen Feierabenddrink trafen. Eine Flasche lokalen Weissweins stilecht in eine braune Papiertuete gewickelt, deren Inhalt in Plastikbechern ergossen wird, hat durchaus ihren Charme, wenn sie bei Nacht vor dem weltberuhmten Opernhaus im Hafen getrunken wird. Nicht minder angenehm war das Bier danach, dessen ausschenkender Pub mit einer Dachterrasse mit Hafenblick aufwarten kann. Das war der perfekte Abschluss eines gelungenen und dennoch anstrengenden Tages. Sollte unsere gesamte Nikoi-Erholung schon aufgebraucht sein? Nein, denn heute schliefen wir einfach bis Mittag und holten uns so zurueck, was uns der Flug hierhin genommen hatte!

In diesem Sinne: Weiter geht's mit dem Abenteuer Australien, Madi Gras kann kommen!

Donnerstag, 18. Februar 2010

Es ist Zeit fuer eine erste Wasserstandsmeldung aus Dubai, wo wir gerade in einem ueberraschend schaebigen Internetcafe sitzen und gegen die Langsamkeit des Netzes kaempfen.
Bis vor wenigen Augenblicken haetten wir nicht gedacht, dass Dubai auch jenseits von Superlativen existieren kann. Hier, in einem groesstenteils von Indern am laufen gehaltenen Souk im "alten" Dubai ist das wirklich noch der Fall; geschaeftiges Treiben in farbenfrohen Stoff-, Computer- oder (sagen wir mal) Gemischtlebensmittellaeden laesst hier keine Ruhe einkehren. Eine interessante Erfahrung nach Burj Khalifa, Burj al Arab und Shopping Malls mit penetranter Praesentation des perfektionierten Ueberflusses eingerahmt in sattgruenen Wiesen und Blumen. Dabei gab es hier vor kurzem nur Wuestensand.
Richtig schwach ist es besonders angesichts der vorgelebten unbegrenzten Moeglichkeiten, dass es den Emiratis bislang nicht gelungen ist, die Aussichtsplattform in 800 Metern Hoehe wieder zu eroeffnen. Die schon gebuchten Tickets dafuer wurden lapidar mit einer Rueckerstattung zurueckgewiesen. Dennoch: Die Eindruecke, die zumindest vordergruendig mit Geld erweckt werden koennen, haben auch uns nicht kalt gelassen. Sollten wir noch erwaehnen, dass es auch sonst alles Andere als kalt ist? Es sei hiermit geschehen. Den Winter haben wir in London zurueckgelassen, dessen Intensivsteindruecke einer dreistuendigen Citytour wir heute morgen erst einmal am Hotelpool verarbeiten mussten. Ach ja, und Schlaf hat uns auch gefehlt. Den holen wir jetzt ein weiteres Mal nach, morgen sollen schliesslich grosse Taten folgen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Dienstag, 16. Februar 2010

Herzlich willkommen bei einer kleinen Dokumentation unserer Weltreise!

Ab 17. Februar geht es einmal um den Globus mit folgenden Stationen: London - Dubai - Singapur/Indonesien - Australien - Neuseeland - Fidschi - Samoa - USA (Kalifornien/Las Vegas) - Costa Rica - Panama - USA (Florida) - London.

Wenn alles glatt läuft, sind wir am 14. Mai wieder im schönen (und dann hoffentlich auch warmen) Köln.

Schöne Grüße an die zur Zeit noch eisige Heimat!

Nina und Björn